Samstag, 11. Februar 2012

Geburtstag und Geburtsbericht Alleingeburt

Meine Lieben!

Heute möchte ich Euch über einen ganz besonderen Tag berichten.
Ein Tag, der unser Leben veränderte...


Wir haben ihn dieses Jahr gefeiert. Eigentlich stattgefunden hat er letztes Jahr.
Am 26. Januar.




Es war ein kalter Morgen. Damals gingen die Kinder noch zur Schule und in den Kindergarten und ich begleitete sie jeden Morgen früh mit dem Auto in die Stadt. Das Autofahren war nicht mehr so angenehm mit dickem Bauch. Und mein Baby liess sich Zeit. Ich freute mich auf die Geburt und den Tag, an dem ich es zum ersten Mal in meine Arme schliessen durfte. Zu Hause war alles vorbereitet. Die Decken, die Tücher, die Lichter, die Wanne, alles war bereit. Das Baby durfte kommen.
Am Morgen dieses 26. Januars fuhr ich also mit allen 3 Kindern und meiner Mutter, die mich jeweils mittwochs besuchte, in die Stadt, brachte den Ältesten zur Schule, danach den 2. in den Kindergarten. Da bin ich noch eine Weile geblieben, bin auf einen Stuhl gesessen und habe den Kindern zugeschaut.
Auf einmal spürte ich das Bedürfnis, mich zurück zu ziehen. Plötzlich wollte ich sofort nach Hause. Da ahnte ich es. Es war soweit. Ich verabschiedete mich und lief zum Auto zurück, wo meine Mutter und meine Tochter auf mich warteten. Eigentlich wollten wir in die Stadt, nach Zürich ins Café Felix am Bellevue. Aber ich kam zurück zum Auto, schaute sie an und sagte: "Es ist soweit! Lass uns nach Hause fahren..." Sie machte grosse Augen, setzte sich sofort ans Steuer und wir fuhren los. Just an diesem Morgen hielt Claudio einen Vortrag vor versammelter Ärzteschaft. Also wartete ich noch 10 min, dann rief ich ihn an. Er sagte, er nehme den nächsten Zug und ich antwortete, dass ich zu Hause auf ihn warten und ihn über mein weiteres Befinden informieren würde. Wir verblieben so. 
Zu Hause angekommen, legte ich mich aufs Bett und versank in meine tiefe Entspannung, die ich seit Monaten täglich geübt hatte. Ich spürte in mich hinein, fragte, wie es meinem Baby ging und wusste auch, dass es tatsächlich stimmte. Noch am selben Tag würde ich es in meine Arme schliessen können. Also griff ich erneut zum Hörer und teilte Claudio mit, dass er doch jetzt ein Taxi nehmen solle. 
Eine halbe Stunde später war er da. Meine Mutter verabschiedete sich und nahm meine Tochter zu sich.
Claudio liess die Geburtswanne einlaufen, zündete Kerzen an und wir machten es uns gemütlich. Ich hatte extra weisse, durchscheinende, aber undurchsichtige Vorhänge gekauft, damit wir beim helllichten Tag nicht die Rollläden schliessen mussten. Die Stimmung war wunderschön. Die flache Januarsonne schien wärmend durch die Fenster in die Geburtswanne. Ich lief umher, tanzte und schaukelte und entspannte mich bei jeder Welle. Irgendwann verspürte ich das Bedürfnis, ins warme Wasser zu steigen. Es war so angenehm. Wir unterhielten uns und lachten. Claudio wärmte uns ein Mittagessen. Aber dazu sollte es nicht mehr kommen. Zumindest nicht vor der Geburt. Inzwischen tauchte ich tiefer. Immer tiefer in die wunderbare Entspannung. Ich beatmete sanft meine immer stärker werdenden Wellen und es herrschte eine heilige Stimmung. Als ob die Zeit stehen geblieben war.
Dieser Zustand dauerte eine Stunde. Gefühlt war es zeitlos. In einer anderen Sphäre. Es war ruhig. Ganz still. Und auf einmal hatte ich das Bedürfnis, mitzuatmen. Mein Baby nach draussen, in diese Welt zu entlassen. Ich lehnte mich nach vorne, stützte mich auf den Wannenrand und kniete. Da kam er. Zuerst der Kopf. Ich streichelte ihn und Wellen der Freude und des unbeschreiblichen Glücks überkamen mich. Bei der nächsten und letzten Welle der Rest des kleinen wundervollen Wesens. Da war er. Sky.
Wie ein Fischlein aus dem Wasser ist er zu uns gekommen. Der kleine Wassermann.

Und nun ist schon ein ganzes Jahr vergangen. Sky ist ein grosser, fröhlicher und gesunder Junge. Und wir freuen uns jeden Tag über und mit ihm...

Von Herzen, Romy

Hier könnt Ihr den Geburtsbericht 
meiner 1. Alleingeburt lesen und hier 
den Bericht meiner 3. Geburt alleine zu Hause...


1 Kommentar:

  1. wow das ist ja eine wahre traumgeburt! wunderschön geschrieben, merci für s teilen.
    ganz liebe Grüsse Sabine

    AntwortenLöschen