Sonntag, 21. Oktober 2012

Gewürze

Vor einer Weile war ich im Hildegardhotel oberhalb von Schwyz und habe mir diese erlesenen Gewürze gekauft...:



Das Hotel ist nach der berühmten Hildegard von Bingen benannt, die  sich bereits vor 1000 Jahren um die besondere Heilwirkung verschiedenster Pflanzen bewusst war und ihr Wissen aufgezeichnet hatte.

Da ich ein ausgesprochener Gewürz-Fan bin und über ein sensibles Geruchs- und Geschmacksorgan verfüge, habe ich mittlerweile eine Reihe von erlesenen Gewürzen in meiner Schublade. Ich liebe diese verschiedenen Geschmäcker und Düfte! Ich habe schon lange nach einer Möglichkeit gesucht, meine Gewürze einheitlich abzufüllen, damit ich sie alle miteinander auf den Tisch stellen kann.

Nach langer Suche nach brauchbaren Behältern bin ich dann im Internet fündig geworden und habe mir Gewürzdosen aus Edelstahl und aus Weissblech bestellt. Weissblech ist leichter und billiger, hat jedoch den Nachteil, dass Salz oder gewisse Gewürze die Beschichtung/den Lack angreifen können. Bei den Edelstahldosen ist der Behälter aus Glas. Beide Dosen aus Edelstahl und aus Weissblech haben Sichtfenster und es besteht die Möglichkeit, die Lochgrösse zu verstellen.

Um die verschiedenen Gewürze unterscheiden zu können, habe ich Wandtafelfarbe gekauft...



...und die Dosen angemalt. 


...das sieht dann so aus:
Mit Edelstahl...
(da habe ich bei jeder Dose auf den Deckel und seitlich Tafelfarbe aufgetragen)


...und mit Weissblech...
(hier habe ich die Deckel von oben angemalt)


...dann braucht's nur noch die Kreidestifte 
(gibt's überall wo es Jasskarten gibt zu kaufen).


Die Dosen sind in verschiedenen Grössen, sowie im Multipack erhältlich und im Vergleich zu anderen Dosen sehr preiswert. Ich kann es euch nur empfehlen. Und es macht Spass, wenn man am Tisch sitzt und zwischen China-5-Gewürz, Ras-el-hanout, Tajine, Garam Masala, Macis, Quendel, Sieben-Meere-Curry, Pelargoniengewürz etc. etc. auswählen kann...
...ein Nasen- und Gaumenschmaus vom feinsten!

Samstag, 20. Oktober 2012

Die Hühner sind los...

Diesen Sommer hat unser ältester Sohn in einem Werk-Projekt ein Hühnerstall gebaut...



Die Hühner kommen zwar erst im nächsten Jahr, aber wir durften für 3 Wochen die  Hühner einer anderen Familie beherbergen. Der Stall und das Gehege waren vorhanden und das Projekt wurde ein grosser Erfolg. Die Kinder waren völlig begeistert und beschäftigten sich die ganze Zeit mit den Hühnern. Sie pflegten sie, liessen sie aus der Hand fressen, streichelten sie (habt ihr gewusst, dass Hühner gerne kuscheln?!?? - ich nicht...!) und die Eier waren wirklich fantastisch gut. Bei jedem Ei haben sich die Kinder bei den Hühnern bedankt und sie sind uns richtig ans Herz gewachsen. Ja, und jetzt nach diesen 3 Wochen vermissen wir sie sehr und freuen uns schon auf unsere eigenen Hühner im nächsten Jahr!!!


Drei unserer Ferienhühner waren Appenzeller Spitzhauben. Eine Goldtupf und zwei Silbertupf. Wirklich schöne Tiere.
Und die Namen erst! Das will ich euch nicht vorenthalten...

...may I introduce...:








...and last but not least...:



...danke für die wertvolle Erfahrung...*


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Schlangenbrot und Rezept

Bei diesen wunderschönen und warmen Temperaturen waren wir im Tobel in der Nähe unseres Hauses, haben ein Feuer gemacht und leckere Schlangenbrote (auch Stockbrot genannt) über dem Feuer geröstet. Das war so ein wunderbares Mittagessen! Und laut Kinder war das Brot natürlich besser als alles was wir je gegessen hatten...;-)


Zuerst wurden die Stecken vorbereitet und eifrig geschnitzt...




 ...ja, das folgende Bild ist leider unscharf. Aber die Lichtverhältnisse waren nicht optimal und dieses Foto musste halt trotzdem rein...


...und nicht nur geschnitzt wurde da...
...auch genascht! Und der Teig war nicht nur lecker, sondern auch schön weich... 


...dann schön über dem Feuer drehen...


...und dann wurde geschmaust...
...auch Wolf und Maus bekamen was davon...



...und das Spielen und Planschen (mit den Füssen) am Schluss hat auch nicht gefehlt...


...das machen wir bald wieder!



Und? Appetit bekommen? Ich verrate Euch noch das Rezept, so wie wir ihn jeweils machen, den Schlangenbrotteig...

Grundrezept Schlangenbrotteig


1kg frisch gemahlenes Mehl aus Dinkel oder Weizen oder gemischt 
(wer keine Mühle besitzt, kann auch Vollkornmehl 
kaufen (das ist gesünder und hat mehr Geschmack) 
oder aber du nimmst Weissmehl)

1 Würfel Frischhefe
(die beste Bio-Hefe gibt's in der 
Mig*os, finden wir...(danke, Lea, für den Tipp damals!;-))

5 EL Öl
(ihr könnt ein Olivenöl nehmen oder 
ein Omega-3-6 Öl, schmeckt beides gut)

2 EL Salz
(uns schmeckt das fein gemahlene 
Himalaya-Salz am besten)

1/2 Liter Wasser oder Milch
(bei Vollkornmehl und/oder Olivenöl würde ich 
Wasser nehmen und bei Weissmehl 
schmeckt es mit Milch etwas besser)

Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten. Und wie jeder Brotteig, sollte er nicht zu nass und nicht zu trocken oder gar krümelig sein. Den Teig mind. 30 min ruhen lassen und z.B. in einem Tupperware (mit genügend Platz zum aufgehen lassen) mitnehmen.

Als Variante könnt ihr auch noch Kerne, z.B. Sonnenblumen, geschrotete Leinsamen  oder gehackte Nüsse zugeben. Oder ihr mischt ein paar frisch gehackte Kräuter darunter.


Einige wertvolle Tipps fürs Backen im Freien:

  • ein Feuer in ausreichender Grösse entfachen, sodass alle rundherum einen Platz finden um ihr Brot zu rösten...
  • warten, bis keine zu hohen Flammen mehr züngeln und die Glut mit kleinem Holz  und genügend Luft unterhalten
  • am besten eignen sich frische Stöcke, die ihr mind. 20cm an der Spitze schält
  • wenn ihr die Stöcke vorwärmt (nicht anbrennt!), wird der Teig auch von innen schneller gebacken
  • dann nehmt ihr eine grosse Hand voll Teig, dreht eine lange Schlange und wickelt sie spiralförmig um die Stockspitze
  • die Kunst besteht darin, den richtigen Abstand zur Glut zu finden. Bist du zu nah, wird die Rinde schwarz, bist du zu weit weg, dauert es zu lange
  • Um zu testen, ob es schon durch ist - ein Stück probieren! Es sollte von aussen schön knusprig sein und innen wirklich wie ein Brot aussehen. Also nicht mehr teigig! Bei Zweifel reinbeissen und den unverwechselbaren Rauchgeschmack geniessen...:-) 

EN GUETE!!!





Dienstag, 2. Oktober 2012

Die wahre Geschichte


In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "wir Eltern" ist ein Artikel über die Schule zu Hause / homeschooling / unschooling erschienen, in dem wir portraitiert sind. Mir persönlich gefällt der Artikel nicht in allen Teilen. Meines Erachtens ist vieles zu einseitig beleuchtet und in einer Sprache verfasst, die mir persönlich nicht zusagt. Wir durften ihn zwar gegenlesen, doch wurden nicht alle Wünsche/Korrekturen, die wir als wichtig anschauten, berücksichtigt. 

Nun, zum guten Glück gibt es eine Kehrseite der Medaille...:

Diese Geschichte veranlasst mich, über dieses Thema zu schreiben, was unsere wahren Beweggründe sind, zu Hause zu lernen und was wir wirklich darüber denken... (bitte bequem hinsetzen - ich hole aus..:-)

Kaum hatte ich eigene Kinder, stellte ich mir immer wieder dieselbe Frage: Was brauchen die Kinder wirklich, um glücklich zu sein? Und was brauchen sie nicht.

Ich beobachtete. Und meine Kinder lehrten mich immer wieder aufs Neue, was sie wirklich brauchten. Es war meist gar nicht allzu schwierig, es herauszufinden. Ich musste vor allem hinhören und mutig sein. Es brauchte Mut, zu den Bedürfnissen und den jungen Individuen zu stehen, die ganz genau wussten, was sie brauchten. Ich gab mich nie mit Kompromissen zufrieden und forschte nach, wenn es nötig war, bis ich das Gefühl hatte, dass es so stimmt und wir uns dabei wohl fühlten. Häufig gerieten wir an eigene Grenzen. Und gingen darüber hinaus. Aber ist es nicht wundervoll, wie unsere Kinder uns einen Spiegel vor die Nase halten? So werden wir nicht nur älter, sondern auch weiser...;-)

Ich habe mir alles angeschaut. Ich wollte es einfach wissen! Öffentliche Schule, verschiedene Montessori-Schulen, Steiner Schule, zweisprachige Schulen, etc. Ich habe mich in die verschiedenen Philosophien eingelesen und Eltern um ihre Erfahrungen befragt. Vieles hat mich überzeugt, aber häufig gab es für mich bei der Umsetzung  Schwierigkeiten. Wenn ein Kind 2/3tel seiner Kindheit hauptsächlich in einer Institution verbringt, die ihm nicht nur lesen und schreiben, sondern v.a. Werte (gesellschaftliche und soziale und viele andere) vermittelt, dann ist es für mich selbstverständlich, dass meine Anforderungen an eine solche Institution und an die Lehrpersonen dementsprechend hoch sind. Oder gibst Du Dein Kind in die Obhut einer wildfremden Person und weisst nicht genau was sie, zumindest ansatzweise, für eine Einstellung vertritt?? 

Es gibt immer Gegenargumente. Und hier wäre es die Kontrolle, die man als Eltern nicht ewig über das Kind haben kann und auch nicht haben soll. Und es geht mir auch nicht darum, dass ich ein Leben lang kontrolliere mit welchen Personen sich meine Kinder umgeben. Es geht hier um einen Ort und um Menschen, mit denen sich mein Kind schon mit 3-, 4- oder 5-jährig tagtäglich umgibt. Ein Umfeld, welches in den ersten Jahren der Nachahmung stark prägend wirkt.

Ein weiteres Thema: die Sozialisierung. Der häufigste "Kritikpunkt" oder die grosse Angst vieler Eltern. Wie wird ein Kind, das nie zur Schule geht, überhaupt sozial? Kann es sich jemals in eine Gesellschaft einfügen? Ja, an diesem Punkt beginnt eine grundsätzliche philosophische Frage. Zuerst einmal: Kommt ein Kind bereits als soziales Wesen zur Welt? Schon hier scheiden sich die Geister. Meine Erfahrung und Beobachtung ist diejenige, dass kleine Menschen - normalerweise und vorausgesetzt sie sind nicht traumatisiert in Schwangerschaft, Geburt oder danach - äusserst sozial und lernbegierig sind. Jedes Kind auf seine ganz persönliche Art. Kleine Wesen, die schon als grosse Persönlichkeiten und Individuen in diese Welt geboren werden.

Und weil eben jedes Kind seine Art, seine Vorlieben, seine Interessen, seine ganz eigenen, höchst kreativen Ansätze hat, an eine Sache ran zu gehen und diese Eigenschaften schon mit sich bringt, WARUM sollten diese individuellen Fähigkeiten um jeden Preis angepasst werden? Warum sollten alle Kinder um Himmels Willen GENAU GLEICH lesen, rechnen und schreiben lernen??? Sie sind nicht gleich und können diese Anpassung allerhöchstens mit enormem Effort und Verbiegung bis hin zur Verdrängung der eigenen Kreativität und Individualität erfahren. Natürlich, es braucht gewisse Opfer der Individualität an das Zusammenleben mit anderen Menschen. Das erfahren wir auch als Erwachsene immer wieder in Beziehungen. Aber nicht unbedingt in diesem Ausmass, wie es in einer heute üblichen Schullaufbahn gefordert wird. Und kaum sind die jungen Erwachsenen aus der Schule raus, wissen heute so viele nicht, was sie tun sollen. Kein Wunder, denn sie haben bisher nur gelernt, Anpassungsleistungen zu erbringen und eigenes kreatives Potential zu unterdrücken. Diejenigen, die sich im System wohlfühlen, ihren Platz (und damit meine ich WIRKLICH ihren Platz, d.h. ihr ganz persönlicher Weg, der sie glückliche und zufriedene Menschen sein lässt!) finden, für diese Menschen ist es der richtige Weg. Aber unter uns gesagt, es sind wenige, die sich wirklich glücklich fühlen dabei. Es sind wenige, die nicht irgendwann eine persönliche Krise erleben, weil sie begreifen, dass sie sich ihr Leben lang für andere angepasst haben (wie z.B. Eltern, Familienmitglieder, Lehrer, Partner, etc.) und ihr eigentlicher, innerer Wesenskern langsam aber sicher am Verglühen ist. Der Weg zurück aus dem gelernten Systemdenken und Funktionieren hin zur Individualität und Kreativität ist lang und meist mit einigen, jahrelangen Umwegen, Krisen und viel Arbeit an sich selber verbunden. Vielen, die diese Zeilen lesen, wird es so ergangen sein. Ausser sie sind WIRKLICH absolut glücklich und zufrieden, dort wo sie gelandet sind. Oder aber sie durften bereits von Kind auf so sein, wie sie wirklich veranlagt sind.

Zurück zur Sozialisierung: Was verstehen wir überhaupt unter Sozialisierung? Heisst es möglichst früh die grösstmögliche Anpassungsleistung erbringen zu können? Oder heisst es, die Fähigkeit zu erwerben, mit anderen Individuen zusammen zu leben, mit ihnen auszutauschen, zusammen zu arbeiten, den Anderen mit seiner eben anderen Art nicht nur zu akzeptieren, sondern sogar zu schätzen? Raum zu lassen, die Fähigkeit, sich in einer Gruppe einzufügen, und trotzdem den eigenen Raum dabei nicht zu verlieren? Sich in einer Gruppe einzuordnen, anstatt unterzuordnen? Auch da wieder teilen sich die Meinungen.

Eine Gruppe,  ganz allgemein, entsteht durch gemeinsames Interesse. Natürliche Gruppen sind Interessensgemeinschaften. Man trifft sich um auszutauschen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, etc. Das gibt es im Beruf, im Sportverein, im Studium, in der Pfadi, in der Politik, oder auch in einer Notsituation, eigentlich überall und immer wieder. In einer natürlichen Gruppe gibt es irgendwo ein gemeinsames Interesse, das die Gruppe definiert. Und dadurch kann sich eine sinn- und zweckgemässe Hierarchie resp. Gruppenordnung bilden.

Eine Schulklasse ist eine Gruppe, die von genau zwei Kriterien definiert wird:
Alter und Wohnort.
Und diese zwei Kriterien genügen nicht, eine Interessensgemeinschaft zu bilden. 
Infolge dessen entstehen unnatürliche Hierarchien, wo plötzlich äusserliche, nicht einem gemeinsamen Ziel dienliche Werte für die Rangordnung ausschlaggebend sind (z.B. gute Noten (aber bitte nicht zu viele guten), sog. Dresscodes (bereits ab der 1. Klasse), gesehene Filme, Computerspiele, die man besitzt, einflussreiche Freunde, die man angeblich hat,...). Die Begeisterung und die Fülle, die entsteht, wenn man sich in ein Lern- oder Interessensgebiet vertieft, die Persönlichkeit, die sich dabei entwickeln kann, ist meist sekundär oder wird verdeckt von oben genannten Schein-Werten. Und wenn eine Klasse aus 30 Kindern und nur einer Lehrerin/einem Lehrer besteht, da liegt es auf der Hand, dass einige Kinder "unter die Räder kommen". Dann hofft man nur noch, dass das eigene Kind sich wenigstens durchsetzen kann und nicht zu denen gehört, die unter dem Gruppendruck untergehen.

Unser ältester Sohn hatte übrigens ab dem Alter von 2 Jahren eine Krippe besucht und später den Kindergarten der RSS in Zürich und er hatte sich sehr wohl gefühlt. Er mochte seine Lehrpersonen und pflegte gute Kontakte unter den Kindern. Als er dann die Lernziele der ersten Klasse bereits im Kindergarten erfüllt hatte, fanden es die Kindergärtnerin und die Lehrpersonen und dann auch wir sinnvoll, ihn in die bestehende 2. Klasse einzuschulen. Diese Voraussetzungen waren nicht nur leicht. So war er mit Abstand der Jüngste, war aber wissensmässig nach kürzester Zeit schulisch nicht mehr gefordert. Er hatte das Glück einer tollen Lehrerin, die ihm jeweils in der Mathematik extra Stoff vorbereitete. Seine speziellen Voraussetzungen machten es ihm im Klassenverband teilweise nicht leicht, was die Zeitschrift "wir Eltern" mit "Pisackereien" betitelte. Ich würde es anders nennen. Mir gefällt das Wort nicht. Unser Sohn konnte sich gut durchsetzen. Aber er verstand es nicht. Er kam zeitweise täglich nach Hause und fragte mich: warum? Warum kommt der XY einfach auf mich zu und schlägt mich? Ohne Grund? Ich könnte hier einige verrückte Vorfälle aufzählen, die sich zugetragen hatten. Gewisse Vorfälle klingen fast unglaublich. Ich konnte beobachten, wie unser Sohn seine glänzenden Augen verlor. Sein Feuer und sein Interesse für diese Welt mit all ihren Geheimnissen wich dem stetig wachsenden Druck, sich an seinem Platz zu behaupten. Es war immer ein Abwägen. Zeigte er sich mit seinen Fähigkeiten, stieg der Druck von aussen. Zog er sich zurück, widersprach das seinem Naturell. Er hatte jedoch einen guten Freund gefunden, mit dem er immer noch Kontakt pflegt. 

Und für uns steht zum heutigen Zeitpunkt fest: Wir hätten auch auf diesem Wege weitermachen können. Wir sagen keinesfalls, dass der Weg der Schule schlecht ist. Jede Variante hat ihre guten und schlechten Seiten. Wir haben uns für die Variante ohne Schule entschieden mit allen Konsequenzen. Falls es für eines oder mehrerer unserer Kinder einmal wieder wichtig werden sollte, z.B. aufgrund eines Abschlusses, eine Oberstufe oder höhere Schule zu besuchen, werden wir es unterstützen. 
Ich bin jedoch überzeugt, dass dann die Motivation (des Kindes) eine andere sein wird. Meine Erfahrung zeigt, will ein Kind etwas erreichen und lernen, dann ist es aus eigenem Interesse und voller Eigeninitiative und Motivation dabei und es entsteht dabei so viel Kraft und Begeisterung, dass das angestrebte Ziel innert Kürze erreicht wird. 
Ein Beispiel: Unser Sohn Jamie hat eine Faszination für Pilze. Wir haben ihm einen Pilzführer geschenkt. Er hat mit seinen Geschwistern in wochenlanger Arbeit (!) ca. 30 Pilze hochpräzise abgezeichnet und bestimmt und hat, obwohl er noch nicht lesen und schreiben konnte, die Pilze mit Zeichen markiert und sie in Kategorien "essbar", "giftig", "tödlich giftig", "ungeniessbar" und "wertlos" eingeteilt. Wann sie reif sind, wo sie wachsen, etc. 
Ein anderes Beispiel: Unser Sohn Lior will unbedingt nach Alaska. Er hat - ebenfalls in wochenlangen Recherchen - Bücher gelesen, Artikel im Netz rausgesucht und hat sich inzwischen von den vulkanischen Bergketten, über die Einwohnerzahlen, Berghöhen, bis zu Begriffen der ursprünglichen Sprache der Eingeborenen ein grosses Wissen angeeignet. Völlig aus eigener Motivation. Und weil man in Alaska Englisch spricht, lernt er seit den Sommerferien begeistert Englisch. Er hört sich Texte an, spricht mit seinen Geschwistern Englisch (die es auf diese Weise auch lernen), liest Texte und ist hochmotiviert. Dort wo Emotionen im Spiel sind, wird Wissen nur so aufgesogen und es entstehen Imprints, die bleiben. Wenn diese Fähigkeit, sich auf ein Ziel zu fokussieren, beibehalten werden kann, könnte ich mir vorstellen, dass der Besuch einer späteren Schule einen völlig anderen Charakter hat.

Die Möglichkeiten, das Lern-Umfeld zu Hause zu gestalten, sind unbegrenzt. Wir lernen projektbezogen, wobei sich ein Projekt meistens über mehr als eine Woche erstreckt und dann meist verschiedene Projekte parallel laufen. Somit entsteht der nötige Raum, sich in eine Sache zu vertiefen.

Ich möchte hier noch einen letzten Punkt, den ich für äusserst wichtig erachte, ansprechen: Das Spielen (es gäbe deren noch viele, aber das war nicht mein letzter Post...:-).

Kinder sollen spielen dürfen. Und dafür genügend Zeit haben. Spielen ist ein Verhalten, mit dem uns die Natur ausgestattet hat. Im Spiel begegnet das Kind  dem Leben. Alles wird er-lebt und Eindrücke werden verarbeitet. Spielen ist lernen. Und zu Hause und in der Natur gibt es viel Raum fürs Spielen. Als wichtigstes Verarbeitungsverhalten, das uns die Evolution mitgegeben hat.

Um André Stern abschliessend zu zitieren: "Kann man sich ungehindert mit einer Sache, die einem begeistert, auseinandersetzen (ohne äusseren Unterbrüchen und Fremndbestimmung), entsteht aus Begeisterung eine Kompetenz. Und aus Kompetenz wird Erfolg! Ergo begeistert Euch!" 

Lernen zu Hause lässt Raum und Zeit, sich zu begeistern. Und das gefällt uns. 

If you're not prepared to be wrong, you'll never come up with something original." (Ken Robinson, TED talk)







Unsere Kinder mit ihren selbstgebastelten Heissluftballonen



Mittwoch, 29. August 2012

Ich liebe...

...Farben.

Aufmerksamen Lesern ist es sicherlich nicht entgangen, 
dass ich es gerne BUNT mag...! 
Je knalliger, desto besser.

Starke Farben erhellen den Geist, schärfen die Sinne, unterstreichen den Ausdruck, betonen die Lebenslust, stärken die Lebensfreude, fördern die seelische und somit auch körperliche Gesundheit und machen schlicht und einfach glücklich.

Hier zeige ich Euch mein Sommer-Pfauen-Kleid, das ich mir für die heissen Tage genäht habe...




Leute, das ist Sommer!

Folgendes Detailbild zeigt den Saumteil des Kleides, 
aus weichem Manchester in pink mit lauter gestickten Pfauen, 
einer türkisen Pompomborte, 
der passenden Spitze in Türkis 
und Glücksklee-Webband.


Das Decolleté in orange 
mit ganz feinen, weissen Pünktchen 
und einer türkisen Zackenlitze. 
Und bei jedem Petrol-farbenen Teil 
die passenden Pfauen-Webbänder.

Ich liebe diese Vielfalt...



...und die Blumen erst...!!! 

So ein wunderschöner Gartenblumenstrauss...
(danke, liebe Aya...<3*)



...im passenden Keramik-Krug...



...ist das nicht traumhaft?!?

Und dieser treue Kater lässt sich auch nicht von der bunten Vogelscheuche vertreiben..;-) Er geniesst nach dem kleinen Fotoshooting seinen Platz im Gras auf meinem Sonnenhut!


Der Schnitt heisst Lorelady und ist von hier
(es gibt ihn auch für ganz junge weibliche Wesen. Dann heisst er Lorelei. Und meine Tochter wünscht sich natürlich dasselbe Kleid wie Mami. Aber mit "nomeh grüen-pink" (türkis...;-))



Der Stoff ist von Hamburger Liebe mit den passenden Webbändern und der Stickdatei.

Den schönen Keramik-Krug malte eine liebe Freundin
Er ist handbemalt und aus natürlichen, ungiftigen, und vor allem, starken (!) Farben...;-)

Dienstag, 28. August 2012

In Neon in die Berge

Ich habe ganz neue Wanderschuhe bekommen. Wieder einmal so richtig gute, qualitativ hochwertige und langlebige. Meine alten blieben mir über 15 Jahre treu.

Es sind die bequemsten Schuhe, die ich je hatte. Noch bequemer als die alten. Sie sitzen perfekt. Wie angegossen. Hinten wie angewachsen, vorne bei den Zehen freies Spiel...

...und trotzdem war ich im Sportladen ziemlich enttäuscht. 
Ich gehöre nämlich zu den Frauen, die sogar bei Wanderschuhen ihren Sinn für Ästhetik nicht ganz ausser Acht lassen können..:-)
Und diese meine BEQUEMSTEN Schuhe waren die zugleich HÄSSLICHSTEN Schuhe, die ich jemals besessen habe...(muss das immer so sein?!?)

Ich fragte also den armen Verkäufer allen Ernstes, ob es tatsächlich KEINE ETWAS BUNTEREN Wanderschuhe gäbe. Diese seien wirklich hässlich... (Die ganze Laufschuh-Abteilung war immerhin gleich nebenan, und die leuchtete nur so von knalligen Farben und Mustern!) 

Nein. Die Nachfrage sei zu klein. Hmpf.

Also muss sich Frau selber zu helfen wissen... 
Im Internet gibt's einen tollen Schnürsenkel-Online-Shop. Und innerhalb kürzester Zeit, hat man die schönsten Schnürsenkel zu Hause. Meine mussten relativ lange sein. Aber dort findet ihr eine Riesen-Auswahl aller möglichen Farben und Längen. Runde, flache, dicke und dünne. Sogar solche, die in der Sonne ihre Farbe ändern. Auch die Wanderschuhe der Kinder haben wir sogleich aufgepeppt und jeder durfte sich neue Schnürsenkel auswählen. Hier fiel die Auswahl dann auf zweifarbige Schnürsenkel, die in der Nacht leuchten...:-)




Hier seht ihr links die neue Version, rechts so wie sie aus dem Laden kamen...

...noch ein paar farbige Holzperlen vorne dran, und dann wird's noch bunter.



Für jeden Schuh eine andere Farbe 
und ab in die Berge mit meinen Neon-Wanderschuhen!


Samstag, 11. August 2012

Geburtsbericht Alleingeburt, Klappe die 1.

Ich habe so viele Anfragen bekommen wegen meines Posts über den Geburtsbericht der Alleingeburt meines Sohnes Sky über die ich in diesem Post geschrieben habe, dass ich Euch nun die Geburt mit meiner Tochter Lesley auch noch erzählen werde. Es war auch eine Alleingeburt, mitten in der Altstadt von Zürich. Ich war damals, vor meiner Geburt, froh um viele Geburtsberichte, die ich (v.a. im Internet) lesen durfte und mich so informieren konnte. 

Ich nehme den jetzigen Zeitpunkt zum Anlass, weil meine Tochter vor einigen Tagen
4 Jahre alt wurde...

...und vor vier Jahren war eben ein so besonderer Tag, den man das ganze Leben lang nie vergessen wird und der unser Leben von Grund auf veränderte...

Damals, vor vier Jahren, bin ich morgens aufgewacht. (Ich ahnte noch nicht, dass ich 40 min später unser Kind in den Armen halten durfte!) Ich hatte von Wellen geträumt, die sanft rhythmisch und leise ans Ufer rauschten und bemerkte, dass ich schon im Halbschlaf beim Aufwachen meine Wellen (Wehen) beatmete. So wie ich es während meiner Schwangerschaft vorbereitet hatte. 
Wir gingen ins Wohnzimmer, mein Mann entzündete Kerzen, alles war vorbereitet mit Tüchern, Kerzen, Blumen und sanfter Entspannungsmusik im Hintergrund. Ich war völlig entspannt, beatmete Welle für Welle und legte mich, halb sitzend, halb liegend, auf unser mit Tüchern abgedecktes Sofa. Ich war unglaublich ruhig und konzentriert. Inzwischen benachrichtigte mein Mann unsere Hebamme. Ich befand mich bereits mitten in der Geburtsphase. Die ganze Eröffnungsphase erlebte ich schlafend. Ich war so fokussiert, dass ich nur noch meinen Körper wahrgenommen habe, der mit sanften rhythmischen, immer wiederkehrenden Wellen, mein Baby langsam aber sicher in diese Welt hinausschob. Die Bewegungen waren sanft. Aber von unglaublicher Kraft. Ich visualisierte das Bild einer aufgehenden Rose, die sich Blatt für Blatt entfaltete. Ein Bild das ich während Wochen neben meinem Bett liegen hatte. Ich sah innerlich mein Baby, und nach 2-3 Mal starkem Mit-Atmen war sie da. Unsere Tochter. Ganz still und leise. Und ohne Schmerzen. Es war schon eine Art Schmerz. Ein Trennungsschmerz, der nicht weh tat. Ein unbeschreibliches Gefühl. Voller Kraft und Magie. Mein Mann nahm sie in die Arme und legte sie mir auf meinen Bauch und wir waren gebannt voller tiefster Ehrfurcht was da gerade geschah. Sie atmete ihren ersten Atemzug. Auf meinem Bauch. In unseren Armen. Es war ein Gefühl allertiefsten Glücks, wie man es nur schwer beschreiben kann. Es war ein Moment gefühlter Ewigkeit. Sie war wach und beäugte uns ganz genau mit einem kritischen Blick. Und dann robbte sie auf meinem Bauch nach oben zu ihrer ersten Mahlzeit. Nach 10 min kam die Hebamme, schaute zuerst nach mir, dann nach der Plazenta. Wir hatten uns für eine Lotusgeburt entschieden...
...aber davon berichte ich Euch ein ander Mal...

...jetzt gehe ich feiern...

...das Wunder "Leben", das ich mit vier Kindern tagtäglich und immer wieder aufs Neue, dankbar und voller Liebe bestaunen darf...*



Zum Nachlesen: 
Der Geburtsbericht meiner 2. Alleingeburt und 
der Geburtsbericht meiner 3. Geburt alleine zu Hause...

Freitag, 10. August 2012

Die Löwen sind los!

In unserer Familie machen eigentlich die Löwen den "Löwenanteil" aus...;-)
...d.h. wir feiern in dieser Zeit einige Geburtstage:

Na, wie alt bin ich geworden..??


Ja, genau:





unter den zahlreichen Geschenken auch folgendes:


Der kleine Bruder hat sich den besten Platz erklommen...
und: vor der ersten Fahrt muss eben alles genau unter die Lupe genommen werden. Reifendruck testen etc....

Es war ein wunderschöner Tag und ein löwenwürdiger 6. Geburtstag.

2 Tage später feierten wir Lesleys Geburtstag...


...zum Glück gibt's jeweils einen Tag dazwischen...
um einen neuen Kuchen zu backen und den alten zu verdauen...


...hier war der Kuchenwunsch möglichst "rosa-glitzerig"...

...und schon zum Frühstück wurde geschlemmt...


...und auch hier ein Geschenk mit Rädern. Nur etwas für Mädchen...



danke, Aya..;-)

...auch dieser Tag ist gelungen und die Tage werden bereits 
fleissig gezählt und ausgerechnet...

...bis zum nächsten Geburtstag 2013.